: Betr.: Aids-Blut-Skandal
Die in den Aids-Blut-Skandal verwickelte Firma Haemoplas GmbH aus Osterode zieht gegen den vergangene Woche gegen sie verfügten Produktionsstopp vor Gericht. Der Präsident des Verwaltungsgerichts Göttingen, Herwig van Nieuwland, bestätigte gestern auf dpa- Anfrage den Eingang eines entsprechenden Eilantrages. Das Unternehmen, dessen Blutpräparate von einem Kontrollabor in Wülfrath unzureichend auf HIV- Viren überprüft wurden, wolle das von der Bezirksregierung Braunschweig erwirkte Herstellungsverbot aussetzen lassen, bis über den Widerspruch entschieden sei. Der Antrag, so erklärte van Nieuwland, beziehe sich ausdrücklich nicht auf die Verbreitung bereits vorhandener Bestände. Haemoplas wolle jedoch neue Blutplasma-Produkte herstellen und nach entsprechenden Kontrollen auch vertreiben. Mit den HIV-Tests habe Haemoplas jetzt ein Labor in Sachsen-Anhalt betraut. Die Firma begründe ihren Antrag damit, daß das Verbot ihre wirtschaftliche Existenz bedrohe. Die ersten Untersuchungen der vorerst gesperrten Blutkonserven mit Haemoplas- Frischplasma haben bislang keine Hinweise auf eine HIV- Verseuchung ergeben. Im Bild: das HIV-Labor beim
Bundesamt für Sera und Impf-
stoffe in Langen
Foto: Frank Schultze
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