: Hau-Ruck Micki Ruck
Noch bevor er überhaupt mit dem Seilspingen begonnen hatte, glänzten die Waden von Micki (Hau-) Ruck bereits wie „Granny-Smith“-Äpfel. Das kam von der Schwammpolitur. Zur tele- oder fotogenen Wareninszenierung gehört eben die Präparation. Mister Ruck, der durch die Vermittlung seiner nicht mehr ganz knackigen Freundin Elisabeth Taylor an die Erfolgsrolle in „Basic Instinct“ kam, ist bemüht, sich aus dem Schatten seines berühmten Bruders Axl Rose zu lösen. Aber das ist nicht der wahre Grund dafür, daß er sich jetzt auch in Hamburg ganz alleine durchboxt. Nicht wenige Menschen wählen schließlich den Weg der sportlichen Ertüchtig, um Schlimmeres zu vergessen. Mickis enge Beziehung zu seinem Affen „Bubbles“ war's, die von der amerikanischen Presse - wie das so ihre Art ist - voll in den Dreck gezogen wurde und den sensiblen Künstler leiden ließ. Dabei war das alles rein platonisch. Seine weiblichen Fans sind da wohl nicht zweifelsfrei: Warum sonst sind nur fünf statt der erwarteten fünfhundert zum Training-gucken nach Wandsbek gekommen? Micki Ruck ignorierte die Ignoranz der Fans. Er ist in erster Linie Schauspieler. Kameramänner und Fotografen, vor denen er machen konnte, wie es aussieht zu boxen, waren reichlich zur Generalprobe seines sonnabendlichen Kampfes in der Alsterdorfer Sporthalle gekommen. Gut, daß er schon mal einen Boxer gespielt hatte. Viel Zeigefinger an den Nasenrücken, goldene Boxhandschuhe auf dem T-Shirt, tänzeln, Wasser verspritzen und hier und da eine Kopfnuß zeigte Ruck, das war perfekter als in echt! Da macht man sich fast Sorgen. Wie war das doch gleich mit dem Gummibaum, der so perfekt gestutzt wird, bis von ihm in seiner kugelrunden Form nichts mehr übrig bleibt. Das kann Ruck-zuck gehen, Micki! Claudia Thomsen
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