■ Soundcheck: King Candy / Holmes Brothers / Supersnazz
Morgen abend: King Candy. Seit 1492 machen sich immer wieder Männer auf, um Kontinente zu entdecken, Zigaretten zu holen oder in verplombten Güterwagen zur Russischen Revolution zu fahren. Männer stürmten und drängten in den „Wilden Westen“ hinein, schlossen Stromkreise und begannen vor gut 60 Jahren, den Klang der Gitarre elektrisch zu verstärken. Die Männer taten all dies, um ihre Melancholie zu besiegen. Der Gitarrenrock der Gruppe King Candy bezieht diese 500 Jahre männlichen Gefühlslebens mit ein. Sänger Michael Hansonis singt wie ein schicksalsbewußter Tropf, der nirgendwo eingreift, sich aber für alles verantwortlich fühlt. Hansonis Lieder stellen die Frage, was schlimmer ist, „das Lachen am Ohr eines anderen“ (Wolf Wondraschek) oder die Einsamkeit nach dem Auftritt. Entscheidungshilfen liefert sicher ein Konzert aus lauter „Candid Classics“. Kristof Schreuf
Marquee, 22 Uhr
Morgen abend: Holmes Brothers. Die drei alten, spät erfolgreichen Herren spielen Rhythm'n'Soul, wie er nur aus dem US-Süden kommen kann. Was ihnen an Schmiß abgeht, das kompensieren sie in Würde und Wurzelweisheit. Mit heiseren Stimmen und dickblütigen Grooves erweichen sie den kältesten Popper zu Speiseschweiß.
Fabrik, 21 Uhr
Heute abend: Super-snazz. Skinny, Tomoko, Kanako und Spike machen Ernst, wo Shonen Knife nur albern. Japan-Mädchen-Punk in Stars-and-Stripes-T-Shirts und via Seattle in die Welt gesandt, uns zu zeigen, daß auch Wände aus Papier niedergerissen sein wollen.
Markthalle, 21 Uhr
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