Die Weser als Überholspur für den ÖPNV

Wer von Bremen-Nord in die Innenstadt will, soll in Zukunft den direkten Weg über die Weser nehmen können. Mit dem „Weserbus“, einer Schnellfähre auf der Weser, will die Stadtentwicklungsbehörde den Fluß als Überholspur für den überlasteten Verlehr in Bremen wieder erschließen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die erste Schnellfähre Ende 1995 den Betrieb aufnehmen.

Die geplante Wasser-Variante des ÖPNV war auf einer Ausstellung in der Bürgerschaft zu bestaunen. Der „Weserbus“ soll ein 20 Meter langes Katamaran-Schiff in Leichtbauweise sein, mit Platz für 80 Personen, 20 Fahrräder und 10 Kinderwagen/Rollstühle. Mit bis zu 60 km/h soll der „Weserbus“ übers Wasser schießen und dabei kaum Wellen schlagen. Geplant ist eine Flotte von fünf Booten, die im 20-Minuten Takt und mit einer Fahrtzeit von 30 Minuten die Strecke vom Vegesacker Hafen bis zum Martini-Anleger bewältigen. Auf diesen 18 Flußkilometern soll der Katamaran unter anderem bei Klöckner, in der Neustadt und in Gröpelingen anlegen und eventuell bis zum Weserwehr eingesetzt werden.

Mit fünf Mark, so die Planung, kommt man an Bord, eine Eingliederung in die BSAG-Tarife macht derzeit „noch Schwierigkeiten“, so Stefan Boltz von der Behörde. Das Geld für das 25-Mio-Projekt soll aus der Privatwirtschaft, vom Bremer Senat und von der EU in Brüssel kommen. bpo