■ Ausländerbehörde:: Handgemenge mit Dame
Conny G. wollte nur helfen, Sprachbarrieren zu überwinden, als sie am 30. Dezember 1992 den 18jährigen Gambier Christoph G. auf die Ausländerbehörde begleitete. Jetzt findet sich die Sozialbetreuerin auf der Anklagebank wieder, weil die 165 Zentimeter große Frau angeblich Polizisten geschlagen und dann fünf kräftige Männer zu Boden gerissen haben soll. Conny G.: „Die Geschichte wurde erfunden, um die Begleitgänge zu unterbinden und uns Sozialbetreuer einzuschüchtern.“
Kaum hatten damals G. und G. die Abschiebeabteilung betreten, um eine Duldung abzuholen, waren zwei Polizisten erschienen. Angeblich werde Christoph G. per Haftbefehl aus dem Jahre 1988 - damals war er 13 Jahre - gesucht. Conny G. bat um Aufschub, um mit Hilfe eines Anwalts den Irrtum aufzuklären. Kaum war sie nebenan zum Telefonieren, hörte sie Hilferufe. Polizist Ralf Z. und sein Kollege nutzten die Gunst der Stunde, wie der Belastungszeuge gestern zugab, um Christoph G. „zur Eigensicherung die Acht anzulegen.“ Der Gambier dachte an Abschiebung, wehrte sich und wollte sogar aus den Fenster spingen. „In Gambia werden sie mich töten, dann will ich hier sterben.“
Conny G. eilte dem 18jährigen zur Hilfe, versuchte zu beruhigen. Doch das Handgemenge ging weiter. Conny G.: „Irgendwie bin ich da reingeraten.“ Zur Anklage: „Wie soll ich als Frau fünf Männer zu Boden reißen!“ Und Sachbearbeiterin Nicola W., die in den Vorfall nicht involviert war: „Daß die Männer zu Boden gingen, ist nicht von ihr verursacht worden.“ Der Prozeß wird fortgesetzt. pemü
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