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„Überdachtes Bett“

■ 75.000 HamburgerInnen ohne Wohnung

In Hamburg haben rund 75.000 Menschen keine eigene Wohnung. „Die Behörden sprechen nur von 6000 Obdachlosen. Das verharmlost die Problematik“, erklärte Josef Bura, Mitglied des „Arbeitskreises Wohnraumversorgung“. Nicht nur diejenigen, die auf der Straße, in Pensionen oder Sammelunterkünften leben, auch Menschen in extrem beengten Wohnverhältnissen litten unter der Wohnungsnot.

Mit der Broschüre „Ohne eigene Wohnung“ liefert der Arbeitskreis erstmals einen Überblick darüber, wie Betroffene in Hamburg untergebracht sind: Das reicht vom Pik As über die Bahnhofsmission, Pensionszimmern in St. Pauli oder St. Georg bis hin zu Containern und Bauwagen: „Viele nehmen solche Angebote nicht an, um sich einen Rest Würde zu bewahren“.

Der Arbeitskreis befürchtet, daß eine eigene Wohnung langfristig nicht mehr das Ziel sei, sondern nur noch „ein überdachter Bettplatz“. Wohnungspolitik müsse aber „als Kernstück sozialer Politik“ begriffen werden. „Wohnungsnot ist ein strukturelles Problem, die Ursachen liegen in der allgemeinen Verarmungstendenz“.

Bura fordert deshalb behördenübergreifende Fachstellen, die bei drohendem Wohnungsverlust schnell und unbürokratisch eingreifen: „Bisher sind verschiedene Behörden nacheinander zuständig. Wenn Betroffene diesen Drehkreisel durchlaufen haben, ist es meist zu spät“.

Gaby Werner

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