Lemwerder in der Warteschleife

■ Vergleich vor dem Arbeitsgericht: Aufschub bis August

Eine Atempause für Lemwerder: Das von der Schließung bedrohte Werk wird im nächsten Jahr zunächst weiter mit Aufträgen versorgt: neben der Transall-Wartung sollen auch zwei Airbusse wie geplant in Lemwerder umgebaut werden. Darauf einigten sich die Konzernspitze aus München und der Betriebsrat aus Lemwerder gestern vor dem Arbeitsgericht Oldenburg.

Zwei Airbusse des Typs A 310 sollen nach dem Beschluß des Gerichts im Werk umgerüstet werden, die Transall das gesamte Jahr nach Lemwerder fliegen. Die Aufträge werden die etwa 1200 Beschäftigten des Werks bis zum August auslasten und ihre Arbeitsplätze garantieren, doch die weitere Zukunft ist ungewiß. „Besser als nichts“, hieß denn auch gestern der Kommentar des Betriebsrates zu der Einigung.

Im Vergleich zum erstinstanzlichen Urteil des Arbeitsgerichts im Oktober ist die Entscheidung ein Rückschlag für die Beschäftigten. Damals hatte das Arbeitsgericht die Dasa-Spitze verpflichtet, die Transall sowie 13 Airbus-Umrüstungen in Lemwerder abzuwickeln, was das Werk bis Oktober ausgelastet hätte. Die Atempause will die Belegschaft zu verstärktem Druck auf die Zentrale nutzen: Die Dasa prüft derzeit ein Angebot des Landes Niedersachsen, 65 Prozent von Lemwerder an Hannover abzugeben. bpo