: Schröder nimmt Kurs auf die Alleinregierung
Hannover Die niedersächsischen Sozialdemokraten gehen sichtlich gelassen in die Weihnachtspause. Weniger als drei Monate vor der Landtagswahl zweifelt kaum ein Genosse zwischen Ems und Elbe daran, daß es am 13. März erneut reicht. Mehr noch: Nach den anhaltend guten Umfragen gilt sogar eine absolute Mehrheit der Parlamentssitze als möglich. Die Alleinregierung sei „keine Utopie mehr“, sagte in seiner Jahresabschlußpressekonferenz Regierungschef Gerhard Schröder.
Noch vor vier Wochen stand die rot-grüne Koalition, die mit hauchdünner Einstimmenmehrheit regiert, auf der Kippe. Nicht nur bei den Grünen, auch in der eigenen Partei ist Schröder auf Protest gestoßen, als er zur Sicherung von Arbeitsplätzen öffentlich eine Neubewertung des von der SPD stets abgelehnten Militärprojekts „Eurofighter“ erwog. „Das haben viele Sozialdemokraten noch immer nicht verstanden“, sagt ein Mitarbeiter Schröders. Werbewirksam eilt Schröder als oberster Krisenmanager des Landes von Belegschaft zu Belegschaft: Volkswagen, Dasa Lemwerder, AEG Hameln, Meyer-Werft Papenburg. Die SPD nimmt die Sorgen der Beschäftigten ernst, heißt die Botschaft. Die realen Möglichkeiten des Landes, die Krise abzumildern, sind derweil begrenzt. dpa
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