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Weniger Flüchtlinge

■ Zahl der Asylbewerber 1993 auf 320.000 Personen zurückgegangen

München (AFP/taz) – Die Zahl der Asylbewerber ist 1993 nach den Einschränkungen des neuen Asylrechts drastisch zurückgegangen. Im gesamten Jahr hätten bundesweit zwischen 320.000 und 325.000 Flüchtlinge einen Asylantrag gestellt, teilte der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) am Donnerstag in München mit. Dies entspricht gegenüber 1992, als noch 438.000 Asylbewerber registriert wurden, einem Rückgang um mehr als 25 Prozent. Hauptherkunftsländer seien nach wie vor Rumänien und Rest-Jugoslawien. Der Rückgang setzte ein mit dem Inkrafttreten des neuen Asylrechts am 1. Juli. Die endgültigen Zahlen werden vom Bundesinnenministerium erst Anfang nächsten Monats bekanntgegeben.

In der zweiten Jahreshälfte allein gingen die Asylbewerberzahlen nach Becksteins Angaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um etwa 60 Prozent zurück: von 250.000 Asylbewerbern in den letzten sechs Monaten 1992 auf etwa 100.000 in diesem Jahr. Beckstein wertete diese Zahlen als Beleg dafür, „daß das neue Asylrecht greift“.

Auch nach den Worten von Städtetag-Präsident Norbert Burger (SPD) hat sich das neue Asylrecht seit dem Inkrafttreten vor einem halben Jahr bewährt. Immer noch fehle allerdings eine Lösung für die Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien.

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