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Zittern um Metallgesellschaft

■ Auslandsbanken und Nord-LB üben Kritik an Sanierung

Frankfurt (AP/dpa) – Das Schicksal der Metallgesellschaft (MG) hängt an einem seidenen Faden. Hinter den Kulissen ringen die Gläubigerbanken um ein tragfähiges Sanierungskonzept. Die Norddeutsche Landesbank will dem Rettungsplan nicht zustimmen. Der Vorstand, so hieß es gestern, habe der Deutschen Bank als Koordinator der Gläubigerbanken einen Brief geschrieben, in dem eine stärkere Beteiligung der Aktionäre verlangt wird. Hauptanteilseigner der MG sind die Deutsche Bank und die Allianz (über 20 Prozent), die Dresdner Bank (12,5), Daimler-Benz (10) und Kuwait (über 20 Prozent). Im Kern sieht der Rettungsplan vor, daß die Gläubigerbanken und Großaktionäre die Eigenmittel des Unternehmens um 2,7 Milliarden aufstocken. Darüber hinaus sollen die Geldhäuser eine weitere Kreditlinie von 700 Millionen zur Verfügung stellen.

Die Großaktionäre sehen das freilich anders: „Wer nicht zustimmt, wird zum Totengräber der Metallgesellschaft“, lautete angesichts der prekären MG-Lage der Tenor im Gläubigerausschuß. Über das Schicksal der Metallgesellschaft mit rund 58.000 Mitarbeitern wird voraussichtlich heute entschieden. Am Mittwoch abend lief die Frist ab, bis zu der die Aktionärsgruppen und rund 100 Gläubigerbanken dem vorgelegten Rettungsplan für den mit rund neun Milliarden Mark überschuldeten Konzern zustimmen sollten. Die rund 180 in Deutschland tätigen Auslandsbanken fordern als Konsequenz aus dem finanziellen Debakel der Metallgesellschaft die Einrichtung eine unabhängigen deutschen Ratingagentur. Eine solche die Bonität von Firmen bewertende Institution könne Schieflagen von Unternehmen früher erkennen und Anleger und Kreditgaber rechtzeitig warnen. Die großen US-Institutionen wie Moody's seien oft zu weit vom deutschen Markt entfernt. Nach Einschätzung des Verbandsvorsitzenden Hans-Georg Engel würde ein Scheitern des vorgelegten Sanierungsplans keinen Schaden für den Finanzplatz Frankfurt oder Deutschland bedeuten.

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