: Gurke des Tages / Neonazis international
Na, haben Sie am Wochenende vielleicht zuviel gesoffen? Allen denjenigen, die heute Probleme damit haben, ein alkoholreiches Wochenende wegzustecken, sei gesagt: Es gibt da einen Pfaffen in Nordengland, dem geht es heute bestimmt noch viel viel schlechter. Pfarrer David Heron von der St. Stephen's Kirche in Willington hatte nämlich bereits um halb zehn morgens so viel getankt, daß er die kirchlichen Zeremonien vor der Einäscherung eines Toten durcheinanderbrachte. Den Verstorbenen Tony Alderson bezeichnete er in seiner Predigt des öfteren als „unsere verstorbene Schwester“ und stimmte schließlich lauthals, und dabei leider noch völlig falsch, die Hymne „Gott ist mein Hirte“ an. Ein Mitglied des Kirchenvorstands hatte schließlich Erbarmen mit der Gemeinde und führte den wiederholt stolpernden Geistlichen aus der Kapelle.
Neonazis international
London (dpa) – Bei heftigen Zusammenstößen zwischen Neonazis, Antirassisten und der Polizei sind in London 13 Menschen festgenommen worden. Fünf von ihnen, darunter ein Deutscher, müssen sich heute vor Gericht verantworten. Die Unruhen in London waren ausgelöst worden durch ein Treffen von Skinheads aus mehreren Ländern zu einem Gedenkkonzert für den im September '93 tödlich verunglückten Leadsänger der rassistischen Rockgruppe „Screwdriver“, Ian Stuart Donaldson. Das geplante Konzert war jedoch abgesagt worden. Nach Angaben der Sunday Times versuchen die Rechtsextremisten des amerikanischen Ku-Klux-Klan zunehmend, unter europäischen Rechten Einfluß zu gewinnen. Vertreter des Klans sollen die rechtsextreme British National Party (BNP) finanziell unterstützen. Sie suchten außerdem Kontakt zu Neonazis in Deutschland und Rußland. „Screwdriver“-Sänger Donaldson habe einen der Klan-Vertreter bei deutschen Neofaschisten eingeführt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen