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■ EiskunstKatarina kommt

Kopenhagen (dpa) – Die Doppel-Olympiasiegerin Katarina Witt stand in der Qualifikation bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften in Kopenhagen auf wackeligen Beinen. Dennoch hat sie sich mit einer mäßigen „Sag mir, wo die Blumen sind“-Kür als Dritte der Ausscheidungs-Gruppe B für das Hauptfeld der 24 Damen qualifiziert. Gleichzeitig feierte die Chemnitzerin einen mannschaftsinternen Erfolg ohne Wert: Die deutsche Meisterin Tanja Szewczenko landete in ihrer Ausscheidungs-Gruppe ebenso wie Marina Kielmann später in der B-Gruppe nur auf Platz sechs. „Es war nicht besonders toll. Aber dies war ja die erste Qualifikation meines Lebens“, meinte Katarina Witt. Immerhin lagen am Ende des EM-Vorspiels nur Weltmeisterin Oksana Bajul (Ukraine) und Olga Markowa (Rußland) vor ihr.

Für die sechsfache Europameisterin beginnt nun am kommenden Freitag der Ernst im Technikprogramm. Einen Tag später entscheidet sich dann in der Kür, ob sie nach sechsjähriger Wettkampfpause ihr Ziel, zum drittenmal an den Olympischen Winterspielen in Lillehammer teilzunehmen, erreichen wird. Dazu muß sie eine ihrer beiden Rivalinnen aus dem eigenen Land hinter sich lassen, da nur zwei Olympia-Tickets zur Verfügung stehen.

Mit Ruhm hat sich keine aus dem deutschen Damen-Trio bekleckert. „Man darf doch im Leben einmal Glück haben“, atmete Peter Krick, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union auf, nachdem seine Läuferinnen trotz mäßiger Leistungen noch gute Plazierungen erreicht hatten.

Den geplanten dreifachen Salchow sprang Katarina Witt nur zweifach, und beim Dreifach-Toeloop konnte die Chemnitzerin nur knapp einen Sturz verhindern. Dadurch litt natürlich auch die künstlerische Ausstrahlung. Dennoch erhielt sie in der B-Note immerhin viermal die 5,7. Der Eisläuferin schien in der mit nur ein paar hundert Zuschauern gefüllten Halle das Spiel mit dem Publikum zu fehlen. „Es war weder ein richtiges Training noch ein Wettkampf. Ziemlich merkwürdig, da kam keine Spannung auf“, sagte Katarina Witt. Eine kaum bessere Vorstellung zeigte Tanja Szewczenko beim EM-Auftakt. „Ich hatte gedacht, Tanja hat keine Nerven“, kommentierte Katarina Witt diese schwache Leistung.

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