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Jetzt als PR-Location?

■ Der Kiezclub Marquee eröffnet im März mit neuem Konzept und Preiserhöhungen

Der Name bleibt, die Örtlichkeit auch, aber ansonsten hat sich eine Menge beim „Marquee“-Club in der Friedrichstraße geändert.

Mit einem neuen Konzept wollen die Betreiber Bernd Godenrath, Dany Rau, Felix Ottenberg und Betti Budde, die nach dem plötzlichen Tod der Marquee-Macherin Babs Oberpichler den Laden übernahmen, Anfang März wiedereröffnen. Vorbei die Zeiten, als das Marquee ausschließlich ein Live-Club war. „Jeden Abend werden noch DJs Platten auflegen“, verkündet Dany Rau. Finanziell wollen sich die neuen Inhaber ein Stück vom Kuchen der Plattenindustrie abschneiden. Auf Neudeutsch: Der Club soll Location für PR-Parties werden. Neben einem Catering-Service für die Schnittchen müssen noch andere Voraussetzungen erfüllt werden. Die Baubehörde besteht auf einer neuen Be-und Entlüftungsanlage, zudem soll eine bessere Schallisolierung angebracht werden, damit es in Zukunft keinen Ärger mehr mit lärmgestreßten Nachbarn gibt.

Außer den PR-Parties werden deutlich gestiegene Getränke- und Eintrittspreise (zwischen 10 und 18 Mark) für Mehreinnahmen sorgen. „Bei den zehn monatlich geplanten Liveshows werden wir versuchen neben bekannten Acts auch Newcomern eine Chance zu geben“, sagt Dany Rau, der für das Booking verantwortlich zeichnet. Musikalisch haben sich die Schwerpunkte verändert. Neben Rock, Punk und sogenannten Indie-Klängen sollen auch Hip-Hopper und angesagte DJs die Abende bestreiten.

Bevor es losgeht finden zwei Benefizfestivals statt. Am 4. Februar im Molotow mit 3000 Yen, Bronx Boys und Jam Today und am 18. Februar in der Markthalle mit Ramonez 77, Proll und Abwärts. Anfang März sollen Plan B, D-Base 5 und Atari-Teenage-Riot in dem neueröffneten Etablissement spielen. „Die Acts und Shows der ersten Woche werden aufzeigen, in welche Richtung es gehen soll“, proklamiert Dany Rau. Stirbt dann ein weiteres Stück Hamburger Basiskultur? kader

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