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Jugendweihe und Freie Humanisten

1889 gilt als Jahr der ersten Jugendweihe; sie fand in einer „freireligiösen“ Gemeinde Berlins statt, organisiert hat sie ein späterer SPD-Reichstagsabgeordneter. In der Weimarer Republik wurde sie zur „zweiten Säule der Arbeiterfestkultur“ neben dem ersten Mai: „Seid geweiht dem Arbeitsvolke / und der Arbeit Sturmgebet...“).

Waren zunächst klassische Musik, Goethe, Reigentänze und Volkslieder Bestandteil der Feiern, kam es in den 20ern und frühen 30ern zu regelrechten Masseninszenierungen mit rotem Fahnenmeer, der Internationalen und Arbeitergedichten. Die Nazis verboten die Freidenker und ihre Feiern sofort.

Nach dem Krieg übernahm die DDR die Jugendweihe; infolgedessen wurde sie im Westen fast komplett entpolitisiert und verlor immer mehr an Bedeutung. Kleine Zentren blieben Berlin und Hamburg.

In Bremen gab es einen Boom in den 60ern. Da kam es vor, daß zur Jugendweihe (auch Jugendleite oder einfach Jugendfeier) von 300 Jugendlichen das Goethetheater angemietet wurde. In den 70ern bekundete die DKP zunehmend Interesse an der Jugendweihe; Arbeiterlieder auf der Bühne führten zum Schisma der Bremer atheistischen Zirkel.

Erst 1988 wurde die Bremer Freireligiösen wieder aktiv; sie nennen sich seither Freie Humanisten. Heute bieten sie Seminararbeit, Kaffee-Treffs für Alte, Diskussionsabende, Geselligkeiten und Feiern an.

In Bremen gibt es ca. 100 Humanisten. Die Freien Humanisten sind mit den Freigläubigen, den Freidenkern und anderen Gruppen (z.B. den Unitariern) dem Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften angeschlossen. Bundesweit darf man mit 100.000 Freien Humanisten rechnen, drei Viertel davon im Westen – hier ist die Tendenz rückläufig. In den Neuen Ländern sind die sie mit ihrem Angebot der Jugendweihe sehr gefragt. Große Jugendfeiern gibt es noch bei den Freidenkern in Berlin. Bus

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