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Sidmar hat unterschrieben

■ Bremer Stahlhütte bekommt „industrielle Führung“ / Vorvertrag: Belgier übernehmen 25 Prozent mit Option auf 50 Prozent in zwei Jahren

Die Verhandlungen zur Verselbständigung der Bremer Klöckner-Hütte sind einen großen Schritt vorangekommen. Der belgische Stahlkonzern Sidmar hat gestern mit der landeseigenen Hibeg und allen weiteren Beteiligten am Bremer „Interessentenmodell“ einen Vorvertrag für den Einstieg in das Stahlwerk an der Weser geschlossen. Danach wird Sidmar am 1. April für 250 Millionen Mark ein Viertel des Bremer Klöckner-Werks übernehmen. Nach zwei Jahren bekommt Sidmar zudem die Option für die Erhöhung seines Anteils auf 500 Millionen Mark und damit 50 Prozent. Dem gestern in Bremen paraphierten Vertrag muß Ende März noch der Aufsichtsrat des Luxemburger Sidmar-Mutterkonzerns Arbed zustimmen.

Mit dem Einstieg von Sidmar würde das Bremer Interessentenmodell auch in Brüssel hoffähig, da dann tatsächlich eine kompetente privatwirtschaftliche industrielle Führerschaft der Stahlhütte sichergestellt wäre. Zu den Bremer Gesellschaftern gehören seit Anfang Februar neben der Klöckner Werke AG (Duisburg), die Bremer Vulkan Verbund AG, die Stadtwerke Bremen AG, die Hegemann-Gruppe und die Hibeg.

Einzelheiten des paraphierten Vertrages wollten gestern weder der Bremer Finanzsenator noch die Duisburger Klöckner Werke nennen. Der Erhalt einer „integrierten Hütte in Bremen“ sei aber vertraglich garantiert, sagte Volker Kröning auf Anfrage. Die Bremer Interessenten hätten dafür gegenüber Sidmar ein „Veto-Recht“ in allen wichtigen unternehmerischen Entscheidungen. Kröning: „Das ist ein Ergebnis, zu dem man die Hibeg-Geschäftsführung nur beglückwünschen kann.“

Auch Bürgermeister Klaus Wedemeier begrüßte die Paraphierung gestern als „bedeutenden Schritt zur langfristigen Absicherung der Bremer Hütte“. Mit dem Einstieg Sidmars entstünde ein europäischer Zukunftsverbund, der auf dem Weltstahlmarkt gute Chancen habe. Und Wirtschaftssenator Claus Jäger betonte, daß die Firmen-Beteiligungen jetzt „zweifelsfrei eine privatwirtschaftliche Mehrheit von rund 66 Prozent“ darstellten. Damit sei „in jedem Falle eine Standortgarantie für die Hütte am Meer sichergestellt“.

Im Klöckner-Betriebsrat wurde der Vertragsabschluß mit Sidmar gestern als „tolle Sache“ gefeiert. „Damit sind wir noch nicht im Paradies, aber nachdem wir in den vergangenen Monaten so oft am Abgrund gestanden hatten, ist das Überleben der Hütte doch jetzt erstmal gesichert“, meinte Betriebsrat Eike Hemmer. Mit dem Sidmar-Betriebsrat sind erste Kontakte bereits geknüpft, möglichst bald soll es jetzt in Bremen ein gemeinsames Treffen beider Belegschaftsvertretungen geben. Sidmar ist mit knapp 6.000 Mitarbeitern gegenüber der Bremer Klöckner-Hütte (4.500) der etwas größere Partner. Ase

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