: Warnend streiken
■ Morgen legen Angestellte im öffentlichen Dienst ihre Arbeit nieder
Gegen eine „Nullrunde“ sowie Kürzungen bei Urlaubs- und Überstundengeld wehren sich am morgigen Dienstag die Angestellten von Post, Telekom, Senats- und Bezirksverwaltungen. Zwischen 7 und 9 Uhr werden BVG- Streikaktionen zu Verzögerungen im öffentlichen Nahverkehr führen. An den Flughäfen Tempelhof und Tegel muß mit Verspätungen gerechnet werden.
Zwischen 6 und 8 Uhr werden zudem zahlreiche Kindertagesstätten der Stadt geschlossen. Alle 23 Bezirksämter sowie einige Finanzämter beteiligen sich an den Warnstreiks. Auch verschiedene Krankenhäuser, darunter die Charité, das Urban-Krankenhaus, die Uniklinik Steglitz und das Krankenhaus Friedrichshain, werden zwischen 12 und 14 Uhr von den Aktionen betroffen sein.
An den sechs Fernmeldeämtern der Stadt wird für einige Stunden die Arbeit niedergelegt werden. Mit Verzögerungen muß bei Auskünften, Vermittlungsgesprächen sowie Telefonreparaturen gerechnet werden. Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) wird in einer Kundgebung vor dem Sitz von Innensenator Dieter Heckelmann (CDU) am Fehrbelliner Platz gegen „die starre Haltung der Arbeitgeber“ und für eine Angleichung der Ost- an die West-Gehälter protestieren. Die Innenverwaltung drohte dagegen, mit Lohnkürzungen auf die Arbeitsniederlegungen zu reagieren. Nach drei Verhandlungsrunden hat es keine Annäherung an die vierprozentige Lohnforderung der Gewerkschaften gegeben. Am 25. Februar waren die Tarifverhandlungen in Stuttgart abgebrochen worden. Auch wenn mit den Arbeitsniederlegungen die Friedenspflicht verletzt wird, kündigte die ÖTV im ganzen Bundesgebiet für 28. Februar sowie am 1. März Warnstreiks an. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am 9./10. März will die ÖTV ihren Forderungen noch einmal kämpferischen Nachdruck verleihen. Christine Schiffner
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