Kempinskis Trauerspiel

■ Politikerin Wissel für Gedenktafel

In den Disput um die Installation einer Gedenktafel am Kempinski- Hotel in der Fasanenstraße/Ecke Kurfürstendamm hat sich erstmals eine Berliner Politikerin eingemischt. Auf der Gedenktafel soll nach Vorstellungen von Angehörigen der Familie Kempinski stehen, daß 1937 die Wein- und Restaurantfirma Kempinski „arisiert“ wurde. Die Charlottenburger Bezirksbürgermeisterin Monika Wissel schreibt nun in einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Kempinski AG, Karl-Theodor Waltherspiel, die Weigerung der Kempinski AG, die Gedenktafel anzubringen, erscheine ihr „unverständlich“ und sei ein „Trauerspiel“. Erst durch die Weigerung und das Ausweichen Waltherspiels auf einen Tafeltext, „der die Arisierung und ihre Folgen verharmlost und beschönigt“, stelle sich der Vorstandsvorsitzende „in eine fatale Kontinuität“. itz