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Naturbett für die Weser

■ Grüne fordern Verlegung der Deiche

„Wir müssen zu den natürlichen Eigenschaften des Flußes mit lebendiger Flora und Fauna zurück- kommen“. Umweltsenator Ralf Fücks (Bündnis 90/Grüne) verkündete gestern in der Bürgerschaft zur geplanten Renaturierung der Unterweser „anspruchsvolle, aber mögliche Ziele“. Das „enge Korsett“ der Wasserstraße solle aufgeschnürt werden, ohne wirtschaftliche Einbußen für die Häfen der Hansestadt.

In einem Gutachten für den Landkreis Wesermarsch haben Bündnis 90/Grüne eine Bestandsaufnahme vom Ist-Zustand des Außendeichlandes erarbeiten lassen. Ab Juni sollen zusammen mit Niedersachsen konkrete Schritte unternommen werden. Rückdeichung ist eines der Zauberworte, um die Unterweser zu renaturieren. Die Deiche sollen zurückversetzt werden, das jetzige Außendeichland als Auslauf für das Wasser dienen.

Um die Marschen nicht in eine Seenplatte ausufern zu lassen, können ,Tide-Tümpel' gebuddelt werden. Diese sind mit einem über dem normalen Weserwasserstand liegenden Kanal mit der Weser verbunden. Bei Hochwasser kann das Wasser so in die Tümpel ausweichen.

Martin Rode vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) erklärte, das „Gutachten (sei) ein enormer Fortschritt“. „Die Weser muß flacher werden“, nur so könne wieder ein natürlicher Lebensraum entstehen. Einbußen für die Bremische Seeschiffahrt seien nur in einem geringen Maße zu befürchten, da schon jetzt der Großteil der Seeschiffe nur bis Bremerhaven fahren würde.

Elisabeth Hackstein (Bündnis 90/Grüne) sieht das genauso. „Die Stadt Bremen ist als Überseehafen schon jetzt nicht mehr interessant“. Sie plädiert vielmehr für eine intelligente Arbeitsteilung zwischen Bremen und Bremerhafen. Die Fracht der Überseeschiffe würde schließlich schon heute vermehrt in Bremerhafen auf Küstenmotorschiffe, Laster oder die Bahn verladen, ein Trend der sich in Zukunft fortsetzen werde. Die Schiffahrt-Lobby von SPD, FDP und CDU in der Bürgerschaft plädierte dagegen für den weiteren Ausbau der Weser. „Um den Anschluß an Europa nicht zu verpassen“, wie Peter Braun (FDP) erklärte. fok

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