Sekt, Charme und Brezel

■ Eröffnungsparty für neue Kabarett-Bühne „Lustspielhaus“

Max, der kleine Sohn des Kabarettisten Jan-Peter Petersen, war an der Renovierung der neuen Kabarett-Bühne nicht unwesentlich beteiligt. „Er hat sich um alles gekümmert, was nicht höher als 10 Zentimeter war“ erklärte der stolze Papa bei der Eröffnungsfeier für das Lustspielhaus in Winterhude, der nächsten Segnung für Hamburgs Kabarett-Szene. Über drei Stunden feierten Petersen und Nils Loenicker (Alma Hoppe) am Freitag mit Musikern, Kabarettisten und geladenen Gäste den Start in eine hoffentlich fröhliche Zukunft.

Reichlich Zeit also, den blau gestrichenen hohen Bühnensaal, die mit Comics verzierte Foyer-Decke und die über hundert Jahre alten Plüschsitze aus Restbeständen der Züricher Oper zu bestaunen. Loe-nicker und Petersen übernahmen gelassen den Part der Conferenciers. Ihre eigene Premiere Bis es euch gefällt wird sie erst am 30. März zum Schwitzen bringen.

Diesmal wärmte das Trio London, Paris, New York, die Stimmung mit Tanz- und Volksliedern an. Frau Petersen sang ihrem Gatten gemeinsam mit Hausmusiker Matthias Winkler ein Ständchen auf Hans Albers, der höchstselbst einst auf der Bühne des mächtigen Klinkerbaus in der Ludolfstraße stand. Der Kabarettist Heinrich Pachl ließ davon unbeeindruckt wortspielerische politische Bösartigkeiten ab, die mehr oder minder geistreich ausfielen. Stattdessen überzeugte Anja Moritz mit einem Gruß ihres Kabarett-Kollegen Matthias Beltz, seiner Version von „Nothing Compares 2 U“ Sinead O'Connors.

Der A-Capella-Band Five Live gelang es schließlich mit viel Charme, das Publikum aufzumischen, das mit Sekt umsonst und frischen Brezeln gut versorgt war. Ein nettes Eröffnungsfest, familiär und harmonisch. Mit dem folgenden Kabarett-Programm kann man den Anspruch gern noch steigern. Nationale Begriffe wie Hüsch, Scheibner, Richling und Deutschmann sollen dazu beitragen.

Simone Ohliger

Heute abend, 20.30 Uhr: Hans Dieter Hüsch