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Träumt los!

■ Männerphantasien, Fr., 22.05 Uhr, 3sat

Was hat die Spezies Mensch im Laufe der Jahrtausende nicht alles für raffinierte bis putzige Vorstellungen ersonnen, um über ihre Sterblichkeit zu triumphieren. Die religiösen und philosophischen Modelle haben abgedankt, und an ihre Stelle sind neue Visionen des ewigen Lebens getreten. In ihrer Collage „Unsterblichkeit, nun bist du mein“ unternimmt Ulrike Filgers eine Reise durch die Welt der neuen Männerphantasien zwischen Traum und Alptraum.

Mit assoziativen Bildern und Montagewitz sammelt sie Kurioses, Faszinierendes und Bedrohliches. Computer-Forscher Christopher Langton schwärmt von sich unendlich selbst reproduzierenden Bildern, Roboterfreak Hans Moravec erklärt den menschlichen Körper lapidar zur Sülze und träumt davon, die Informationsströme eines Gehirns in einen Roboter einzuscannen, ein Buddhist legt lächelnd seine Sicht des Lebens und Sterbens dar, und geklonte Frösche quaken derweil munter vor sich hin. Darüber hinaus erklären unter anderem der Kölner Philosoph Günter Schulte und Medientheoretiker Norbert Bolz, woher das alles kommt und wo das noch alles enden soll. Und dann ist da auch noch Karl Blömer. „Bei mir hängt noch nix“, verkündet der Mister Universum von 1970 und ist dabei nicht wenig stolz, noch immer auszusehen wie Barbies bester Freund. Doch während sich Blömer weiter kräftig müht, dem Verfall seiner kompostierbaren Biomasse davonzuhanteln, hat sein Muskel-Kollege Arnold Schwarzenegger längst die höhere Stufe der Unsterblichkeit erklommen. Der geht nämlich just zur selben Sendezeit wie Blömer bie RTL ins Rennen. Als Maschinenmann. Manchmal bringen eben auch wildwuchernde Programmplaner zusammen, was zusammengehört. Irgendwie. Reinhard Lüke

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