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Hilfe für Scheidungs-Kids

■ Therapiezentrum in Hamburg eröffnet

Kinder leiden oft noch viele Jahre nach der Trennung ihrer Eltern. Deshalb hat der Verein „Alleinerziehenden Treff und Beratung“ (ATB) jetzt ein wissenschaftlich begleitetes Therapie- und Beratungsangebot eingerichtet.

Die Reaktion der Kinder sei auch von Experten lange unterschätzt worden, begründete Barbara Keitel vom ATB am Mittwoch das bundesweit einmalige Projekt. Allein in Hamburg erlebten jährlich etwa 2600 Kinder die Trennung der Eltern als Erschütterung ihrer bisherigen Lebensordnung.

Eine Langzeitstudie der Amerikanerinnen Judith Wallenstein und Sandra Blakeslee habe gezeigt, daß fast keines der Kinder einen Ansprechpartner für seine Probleme hat. In den vom ATB angebotenen Therapiegruppen sollen die Kinder die Möglichkeit erhalten, Schwierigkeiten anzusprechen, um negative Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung zu vermieden.

Ziel der wissenschaftlichen Begleitung des Therapieprojektes sei es, eine Art „Trennungsaufklärung“ zu entwickeln, sagte der Sozialpädagogik-Professor Wolfgang Hantel-Quitmann. Mit Hilfe von zwei Therapiegruppen sollen Fragen beantwortet werden wie „Was gehört aus der Sicht der Kinder zu einer ,guten' Trennung?“ oder „Wann ist aus Sicht des Kindeswohls eine Trennung besser als ein weiteres Zusammenleben?“. lno

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