: Widerstand tut not!
■ Von Hamburg bis Berlin machen Initiativen gegen den Transrapid mobil
Der Unmut über den geplanten Transrapid zwischen Hamburg und Berlin nimmt zu.
Unter Federführung und Koordination des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) beginnen BürgerInnen die Gegenwehr gegen den Transrapid zu verbreitern und zu verflechten. Umwelt- und Verkehrsverbände wie der BUND, der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Naturschutzbund, Pro Bahn und Robin Wood arbeiten gemeinsam mit örtlichen Initiativen und verschiedenen Gemeindevertretungen, die entlang der möglichen Trassenführungen entstanden sind.
Oliver Wendenkampf, Gesamtkoordinator beim BUND, und Ulrich Seibt, BUND Lauenburg, weisen auf die Bedeutung der lokalen Betroffenheit hin, betonen aber, daß auf jeden Fall eine Politik nach dem St. Floriansprinzip verhindert werden müsse.
An erster Stelle stehe deshalb die gemeinsame Verhinderung des Planungsgesetzes für Magnetschwebebahnen. Der Entwurf greife in wichtige Grundrechte der BürgerInnen und in das Umwelt- und Naturschutzrecht ein. Die Länder würden von den Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und eine Prüfung der Umweltverträglichkeit wäre nicht gegeben. Einsprüche hätten praktisch keine Chance, da die Fristen für die Beteiligung von BürgerInnen und Verbänden (1 – 3 Monate) zu kurz sind.
Die Gesamtkoordination des Widerstandes hat:
Oliver Wendenkampf, BUND Landesgeschäftsstelle Kiel, Lerchenstr. 22, 24103 Kiel Tel: 0431 / 67 30 31, Fax: 0431 / 67 30 33 (d) Tel/Fax: 0431 / 67 41 00 (p)
Hier sind auch die Adressen der Anlaufstellen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin zu bekommen. Für mögliche Aktivitäten in Hamburg ist das Verkehrsbüro Kontaktadresse: Verkehrsbüro, Im Grünen Grunde 1, 22335 Hamburg, Tel 040/591828 (Mittwoch 14 bis 20Uhr)
Örtliche Bürgerinitiativen bestehen bisher in den folgenden Gemeinden:
Schleswig-Holstein:
Kuddewörde, Hornbek, Talkau, Glinde, Barsbüttel, Reinbek, Gudow, Börnsen, Möhnsen, Kankelau, Kasseburg, Fitzen/Büchen, Schwarzenbek, Groß Pampau, Grande, Geesthacht-Land, Wedemark, Witzhave, Göttin, Sarnekau, Langenlehsten
Mecklenburg-Vorpommern:
Schwerin, Ludwigslust
Lokale Brennpunkte des Widerstandes sind entlang der Trasse vor allem in Wohngebieten und Naturschutzgebieten:
Hamburg:
– Gesamter Innenstadtbereich von Billwerder/Moorfleet bis Hauptbahnhof
Schleswig-Holstein:
– Bereich Reinbek/Glinde, Bereich Barsbüttel/Glinde, Sachsenwald zwischen Witzhave und Möhnsen, Lauenburgische Seen zwischen Mölln und Gudow
Mecklenburg-Vorpommern:
– Naturschutzgebiet Lewitz (geplanter TR-Haltepunkt bei Neustadt-Glewe
Brandenburg:
– Naturschutzgebiet „Elbtalaue“ (Südtrasse) bzw. Naturschutzgebiet „Ruhner Berge“ (Nordtrasse, Brutgebiet für Schwarzstörche, )
Berlin:
– Gesamter Innenstadtbereich von Spandau bis Hauptbahnhof
Aktivitäten im April 1994:
10.4.: Initiativentreffen „BürgerInnen gegen Transrapid“, Möhnsen, 19 Uhr „Sportlerklause“
11./12.4: Seminar „Milliardengrab Transrapid“, TU Berlin
13.4.: HamburgerInnen gegen Transrapid. Treffen zur Gründung einer Initiative gegen die Magnetschwebebahn und zur Planung von Aktionen: 20 Uhr Kulturpalast Billstedt, Öjendorfer Weg 30a
13.4: Informationsveranstaltung in Wittenburg (BUND Mecklenburg-Vorpommern)
13.4.: VCD und BUND zu Transrapid, 18 Uhr, BUND, Lange Reihe 29, St. Georg
14.4.: Informationsveranstaltung in Parchim (BUND Mecklenburg-Vorpommern)
24.4: Widerstandsaktion entlang der A 24 (voraussichtlich ab 19 Uhr)
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