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Neue Ermittlungen im Fall Katharina Scharpf

Memmingen (taz) – Daß gegen den Arzt, der ihre Tochter in die Arme der Ulmer Chemoärzte getrieben hat, jemals ein Ermittlungsverfahren eingeleitete wird, hätten Hildegard und Albert Scharpf nach allem, was ihnen widerfahren ist, nicht erwartet. Doch genau dies ist jetzt geschehen. Gegen den Chefarzt der Memminger Kinderklinik, Rainer Burghard, wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Burghard war es, der die 5jährige Katharina Scharpf im Juli vergangenen Jahres, unmittelbar vor ihrem plötzlichen Tod durch Herzstillstand, behandelt hat und zuvor schon massiv die Fortsetzung der Chemotherapie gefordert hatte. Doch das Ermittlungsverfahren hat mit der von Burghard für nötig erachteten und von den Eltern verweigerten zytostatischen Behandlung nichts zu tun. Vielmehr wurden dem Kind nach jenen dramatischen Vorgängen am 21. Juli 1993 vier Rippen gebrochen, und es erlitt eine Herzbeuteltamponade – verursacht möglicherweise durch den Reanimationsversuch, als es mit starken Atembeschwerden in die Klinik eingeliefert wurde. Die Eltern hatten in ihrer Strafanzeige gefragt, wer anderes als der ihre Tochter reanimierende Arzt diese schweren Verletzungen zu verantworten haben könnte. Burghard wurde von dem eröffneten Ermittlungsverfahren völlig überrascht: Er habe ein ruhiges Gewissen und sehe den Ermittlungen gelassen entgegen. kw

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