Ewige Unruhe

■ „Eternal Rest“ und „Subway Surfers“ beim Revival des Strangeways-Labels

Ein Strangeways-Festival im Lagerhaus? Lang ist's her, daß Bremen in diesen Genuß kam. Vor knapp zwei Jahren machte sich der Chef des Labels, Lothar Gärtner, der Liebe wegen auf nach Hamburg. Und Bremen war sein erfolgreichstes Underground-Label los. Hier hatten so unterschiedliche Künstler wie The Perc Meets The Hidden Gentleman, die Songwirterin Barba Gosza und schräge Vögel wie Billy Moffetts Playboy Club eine Heimat gefunden.

In Hamburg floriert das Label weiter drauflos, und vermarktet z.B. einen bundesweit recht erfolgreichen Synthie-Act namens Wolfsheim. Die stilistische Vielfalt aber blieb erhalten. So kommt es, daß heute abend im Lagerhaus zwei für das Label eher untypische Kapellen auftreten: Die Subway Surfers und Eternal Rest aus Aurich. Erstere überzeugen bereits seit vier Jahren mit schlichten Drei-Ackord-Krachern; die Emsländer hingegen versetzen ihre Punkwurzeln mit schönen Melodien. Kaum von Strangeways entdeckt, werden Eternal Rest bereits als die Neuentdeckung im Freistil-Hardcore gehandelt.

Eigentlich fehlt nur noch eines heute abend: daß der Chef selbst bei der anschließenden Disko die Platten auflegt. Aber: „Das wäre mir doch zuviel Nostalgie gewesen“, sagt Gärtner, „das ist mir zu doof.“ Lars Reppesgaard

Heute um 20 Uhr im Lagerhaus, Schildstr.12