piwik no script img

Die Qualität von ÜbersetzerInnen

■ betr.: „Europa ist ein Mosaik“ (In terview mit Umberto Eco), taz vom 9.4.94

Was haben die Doppelnamen der Übersetzerinnen mit der Qualität der Übersetzung zu tun? Oder ist es womöglich das Alter (der Standard im Hinblick auf Frauen, die vermutlich früher als „alt“ eingestuft werden als Männer)? Oder liegt es nur am Geschlecht, das bei diesen „alten Damen“ nicht der Norm entspricht. Denn – hätten diese nicht der Aristrokratie angehört, hätten sie die Beschäftigungen angenommen, die sich für eine Frau auch geziemen. Zum Beispiel die lobenswerte Hilfsarbeiterinnentätigkeit, die darin besteht, den Ehegatten bei dessen Arbeit zu unterstützen. Oder ihm zumindest die Bürde anderweitiger Verpflichtungen wie Haushalt, Kinder etc. abzunehmen.

Eigenständige Übersetzungen von „Damen“, und dann auch noch „älteren Damen“ (die wohl aus Böswilligkeit sich keinen akademischen Grad erworben haben) – müssen einfach „entsetzliche Übersetzungen“ sein – denn die „conditio sine qua non“ für Maßarbeit besteht anscheinend für aufgeklärte Revolutionäre wie Eco noch immer in der anatomischen „Differentia specifica“. Carola Schuler, Berlin

ÜbersetzerInnen sind PedantInnen, zwangsläufig: als solch einer, Pedant und Übersetzer, mag ich ausgerechnet unter der Überschrift „Über Übersetzungen, Übersetzer und Übersetzte“, nix hören, sehen, lesen, von einem „Aufschwung des Interesses für“ oder davon, daß U. Eco angeblich „häufig direkt in Englisch“ schreibt bzw. eine Freundin von ihm „nur im Französischen“ rechnen kann – dafür ist mein Interesse an Übersetzungen/am Übersetzen einfach zu groß, erst recht, wenn auf deutsch darüber gesprochen bzw. geschrieben wird.

1.000mal um Entschuldigung bittet für seine Pedanterie Peter Kultzen, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen