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Serben verschärfen Angriffe auf Goražde

■ Nato plant keine weiteren Luftangriffe

Sarajevo/Berlin (AFP/taz) – Die bosnischen Serben haben gestern ihre Bombardements auf die ostbosnische UN-Schutzzone Goražde verschärft. Dabei wurde unter anderem das Krankenhaus mit 14 Granaten gezielt beschossen. Weitere 25 Explosionen seien in einem Flüchtlingslager gezählt worden. Laut Radio Sarajevo drangen serbische Panzer und Bodentruppen im Laufe des Tages bis unmittelbar vor das Stadtzentrum vor. Über einen Gasangriff lagen dem Zagreber UN-Sprecher Matthew Nerzig dagegen zunächst keine gesicherten Informationen vor. Militärexperten schlossen nicht aus, daß die Berichte über den Einsatz von Gasgeschossen möglicherweise durch Ammoniak verursacht wurden, das aus einer nahe gelegenen Kunstdüngerfabrik austrete.

Insgesamt wurden gestern nach Angaben der Stadtverwaltung von Goražde 26 Menschen getötet und 71 weitere verletzt. Seit Anfang April wurden 313 Menschen getötet und 1.100 verwundet. Trotzdem will die Nato keine neuen Luftangriffe auf serbische Stellungen in Bosnien beschließen. Vor einer Antwort des Nato-Rats auf den Antrag von UN-Generalsekretär Butros Ghali, das Bündnis solle sich auf Luftangriffe zur Durchsetzung der Schutzzonen in Bosnien-Herzegowina vorbereiten, müßten die Militärexperten die Lage in den Schutzzonen in Bosnien-Herzegowina untersuchen.

In Sarajevo überfielen serbische Einheiten ein Lager der UN-Schutztruppen (Unprofor) und brachten schwere Waffen in ihre Gewalt. Gegenüber dem Unprofor- Sprecher Eric Chaperon begründeten sie den Übergriff mit einem zu erwartenden Angriff der Nato, gegen den sie sich mit den Luftabwehrwaffen verteidigen wollten. Seite 8

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