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Daimler spendet 8 Millionen für das Holocaust-Denkmal

■ Künstlerischer Wettbewerb begonnen / Denkmal, Museum oder Gedenkstätte?

Berlin (taz) – Der Daimler-Benz-Konzern beteiligt sich mit acht Millionen Mark an dem geplanten „Denkmal zur Erinnerung an die ermordeten Juden Europas“ in Berlin. Das ist mehr als die Hälfte des gesamten zur Verfügung stehenden Geldes. Soll die Acht-Millionen-Spende vergessen machen, daß der Rüstungskonzern bis heute seine ehemaligen Sklavenarbeiter nicht entschädigt hat? Eine vom Konzern selbst in Auftrag gegebene Studie über die Vernichtung durch Arbeit bei Daimler- Benz soll, trotz größter Bedenken im Hause, im Mai erscheinen. Immerhin: Mit Denkmalsponsoring und dem Blick zurück geht Daimler nach vorne und ist dort ganz alleine. Über Spenden anderer ehemaliger Nazifirmen für das Denkmal in Berlin ist nichts bekannt. Das geplante Mahnmal soll 50 Jahre nach dem Holocaust in Berlin-Mitte als zentraler Ort der Erinnerung an die sechs Millionen ermordeten Juden in Europa errichtet werden.

Das Land Berlin, das Bundesinnenministerium und der private Förderkreis um die Fernsehjournalistin Lea Rosh haben jetzt den künstlerischen Wettbewerb ausgeschrieben. Inhaltliche Vorgaben gibt es keine. Unentschieden ist die Frage, ob es ein Denkmal, Museum, eine Gedenkstätte oder ein Holocaust-Zentrum werden soll, wie es sich der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, erhofft. Ein erstes Kolloquium findet am 11. Mai in Berlin statt. Entschieden ist auch noch nicht, wann und wo ein Denkmal für die 500.000 ermordeten Sinti und Roma gebaut wird. Ein gemeinsames scheiterte am Protest des Fördervereins und am Zentralrat der Juden. aku Seite 5

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