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Bosnien: UN schießt nach serbischem Angriff zurück

■ Serben und Bosnier marschieren bei Brčko auf

Sarajevo/Berlin (taz/dpa) – Wenige Tage nach dem Ende der serbischen Offensive gegen Goražde verschärft sich die Lage in der exjugoslawischen Republik erneut. Am Freitag lieferten sich ein dänisches Bataillon der UN-Schutztruppen (Unprofor) in der Nähe der nordbosnischen Stadt Tuzla ein heftiges Gefecht mit serbischer Artillerie. Bei Tuzla wurden derweil mehrere dänische UN-Panzer von Serben angegriffen. In der entmilitarisierten Zone um Goražde schossen serbische Soldaten auf eine britische UN-Patrouille. In Zentralbosnien kam ein britischer UN- Soldat durch eine Minenexplosion um. Bei Bihać wurde ein französischer Blauhelm von serbischen Heckenschützen verletzt.

Derweil meldeten serbische, bosnische und internationale Medien übereinstimmend Truppenkonzentrationen bei Brčko im Nordwesten des Landes. Doch sosehr sich die Berichte über die Lage ähnelten, so unterschiedlich waren die Interpretationen: Während die Nachrichtenagentur der bosnischen Serben von „ständigen Angriffen und Provokationen der Moslems“ berichtete, vermeldete Radio Sarajevo „zunehmende Aktivitäten serbischer Heckenschützen“.

Laut Unprofor-Sprecher Eric Chaperon haben die bosnischen Serben bei Brčko ihre Artillerie, die Bosnier ihre Infanterie verstärkt. Berichte, wonach dabei aus Goražde abgezogene schwere Waffen eingesetzt würden, konnte Chaperon zunächst nicht bestätigen. Obwohl die Region um die Stadt keine UN-Schutzzone ist, hatten Sprecher des Weißen Hauses erklärt, die USA könnten nicht zulassen, daß sich Goražde in Brčko wiederhole. Seite 2

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