: Umweltmanagement
■ Betriebswirtschaft: Ringvorlesung mit ökologischen Schwerpunkten
Daß Ökofonds und Umweltmanagement längst keine exotischen Begriffe mehr sind, hat sich in den Betriebswirtschafts-Lehrplänen der Universitäten bisher nicht niedergeschlagen. „Umweltschutz kam in meinem Studium nicht vor“, klagt Rolf Wüstenhagen. Deshalb haben er und zwei weitere Studenten der TU im Oktober letzten Jahres beschlossen, das Studienreformprojekt „Ökologische Aspekte der Betriebswirtschaftslehre“ ins Leben zu rufen.
Ziel des Projektes ist es, ökologisch orientierte Ansätze in den bestehenden betriebswirtschaftlichen Disziplinen zu untersuchen. Um dies umzusetzen, bietet die Gruppe, bestehend aus drei Tutoren und einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Kurse mit ökologischen Schwerpunkten an. Kern der Veranstaltungen in diesem Sommmersemester ist eine Ringvorlesung mit dem Thema „Betriebliches Umweltmanagement“.
Jeden Mittwoch halten ExpertInnen aus der Praxis Vorträge, deren Themenspektrum vom ökologischen Personalmanagement bis zur Finanzierung von Umweltschutzinvestitionen reicht. Um eine breite Diskussion zu ermöglichen, wendet sich die Ringvorlesung auch ausdrücklich an Interessenten außerhalb der Uni.
Begleitend findet ein Proseminar im Grundstudium statt, welches einen ersten Überblick über existierende Ansätze geben soll. „Uns ist es wichtig, daß die Studenten auch die Vernetzung innerhalb eines Betriebes beachten“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Kerstin Pichel. Im engen Bezug auf die Ringvorlesung wird ein Proseminar „Betriebliches Umweltmanagement“ für Studenten im Hauptstudium angeboten.
Vorsorglich hatte man die Teilnehmerzahl auf 30 begrenzt. Mit lediglich 15 Interessenten „kamen weniger, als wir erhofft hatten“, so die InitiatorInnen. Doch der Besuch der Seminare ist freiwillig, einen Schein kann man nicht erwerben. „Es finden sich wirklich nur die Leute ein, die totale Lust am Projekt haben“, betont Kerstin Pichel.
Um das Interesse auch im nächsten Semester zu sichern, sollen ein umweltorientiertes Unternehmensplanspiel sowie eine Exkursionsreihe angeboten werden. Ob das Projekt über die festgelegten zwei Jahre hinweg Bestand haben wird, ist unklar. „Letztendlich ist es unser Ziel, uns überflüssig zu machen“, erklärt die Diplom-Betriebswirtin. Man möchte erarbeitete Ansätze lieber in den Vorlesungsstoff der Professoren integrieren. „Am besten wäre natürlich die Umsetzung im geplanten Lehrstuhl für Umweltmanagement, doch bei der aktuellen Finanzlage ist dessen Einrichtung mehr als unsicher“, ergänzt der zweite Tutor, Christian Reinhold. Nach anfänglichem Zögern springen jetzt auch die Lehrverantwortlichen auf den ökologischen Zug. Hella Kloss
Ringvorlesung: „Betriebliches Umweltmanagement“, mittwochs 14 bis 16 Uhr, Hauptgebäude der TU, Raum H 2032, Straße des 17.Juni 135
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