Der Krieg im Jemen eskaliert

■ Flughäfen im Norden und Süden bombardiert

Kairo (taz) – Man stelle sich vor, die Minderheit der Ossis und ihre politischen Vertreter in Berlin haben keine Lust mehr, von den Wessis belehrt und dominiert zu werden. Gregor Gysi zieht sich nach Leipzig zurück und verkehrt mit Kohl nur noch über gehässige Noten. Schließlich bombardiert die Bundesluftwaffe den Flughafen Berlin-Schönefeld, und NVA-Jets werfen Bomben auf den Kölner Flughafen.

Das ist die gegenwärtige Situation des wenige Monate nach dem deutschen Mauerfall vereinigten Süd- und Nordjemen. Seit zwei Tagen haben sich die streitenden Parteien des Südens endgültig für einen Waffengang entschieden. Die Kämpfe mit schwerem Gerät und Panzern finden entlang der offiziell nicht mehr existenten Grenze zwischen Nord und Süd statt. Der Flughafen der nördlichen Hauptstadt Sana und der ehemaligen Hauptstadt des Südens, Aden, wurden bombardiert. Seit zwei Tagen gilt ein Ausnahmezustand, der vorläufig auf einen Monat angesetzt ist. Die tatsächliche militärische Situation bleibt unklar. Über die Zahl der bisherigen Opfer gibt es keine Angaben. Französische Kriegsschiffe bereiten inzwischen die Evakuierung aus Aden vor. Seite 8