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Unterm Strich

Es soll nun niemand glauben, bei uns säßen nur Stones-Fans an den Terminals, die mit einem lauthalsen „I can't get no“ ihre Satisfaction in die Tasten hauen. Dennoch bleibt zur Welttournee der größten lebenden Rockband nachzutragen, daß außer Fußballstadien und Arenen auch College-Konzerte geplant sind. Sie spielen nämlich, so der Wirtschaftsspion von dpa, bei der Marketingstrategie der verjüngten Steine eine Hauptrolle: „Auch ganz junge Bands wie Nirvana waren über solche Auftritte prominent, groß und reich geworden.“ Dafür hätte Kurtchen glatt nochmal Hand an sich gelegt.

Gestorben ist an diesem Wochenende auch ein anderer hedonistischer Teenage-Popstar, wenn auch als Dandy einer weit ferneren Zeit: George Peppard ist am Sonntag im Alter von 65 Jahren den Folgen einer Erkrankung der Atemwege erlegen. Peppard hatte den exzentrischen Literaten-Bohemien an der Seite von Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffany“ gespielt, der sich nach künstlerischer Anerkennung sehnt. Ansonsten blieb es für Peppard im wirklichen Leben tatsächlich bei Nebenrollen, seit den siebziger Jahren hatte der Schauspieler dann vor allem in Fernsehserien mitgewirkt.

Von HA Schult, unserem Lieblingskünstler in Sachen Selbstdarstellung und Auto-Kult, gibt es wieder mal Spektakuläres zu vermelden: Sein Flügelauto bleibt auf dem Römerturm des Kölner Stadtmuseums. Die Aktion „Fetisch Auto“ hat nämlich im Streit mit den Behörden die Mehrheit der Bürger für sich gewinnen können. Auch bei der jüngsten Verleihung der Auto-Trophy in Köln nach dem Motto „Auto, wohin fährst du?“ hatte HA Schult die Nase vorn. Unter dem Patronat des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Franz-Josef Kniola zeigt der Parallel-Christo die Entwicklung der Mobilität von den Hunnen bis jetzt in theaterhaften Szenen. Unter den Zukunftsautos sind Modelle, deren Entwicklung zehn Millionen Mark gekostet hat. „Leider werden sie nie auf der Straße fahren“, sagt Schult. „Aber es sind Vorstufen für realisierbare Wünsche.“ Seine Ehefrau Elke Koska, die ihm als „Muse und Triebfeder“ zur Seite steht (Beschwerden über die Metaphernwahl sind bitte an den AP-Korrespondenten Joe F. Bodenstein zu richten), ergänzt, daß kein Industrieprodukt dieses Jahrhunderts die Phantasie mehr beflügelt hat: „Es gab uns Freiheit und Unfreiheit gleichermaßen.“

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