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Auch Kohl spielt mit

■ Rinderwahnsinn im Bundeskabinett

Bonn (AP) – Ein paar kräftigende Worte durfte Horst Seehofer nach Hause nehmen. Kanzler Kohl sei dafür, der Europäischen Union ein Ultimatum zu stellen, versicherte der Gesundheitsminister am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in Bonn. Seehofer will Importbeschränkungen vor allem für britisches Rindfleisch durchsetzen – in Großbritannien grassiert seit langem die als „Rinderwahnsinn“ bekanntgewordene BSE- Seuche. Daß die Krankheit auf Menschen übertragen werde, sei „zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen“, hat Seehofer erkannt.

Die Agrarminister der EU mögen sich dieser Meinung nicht anschließen. Der Deutsche droht deshalb seit Wochen mit einem Alleingang – allerdings, ohne viel Begeisterung im Bonner Kabinett zu wecken. Das Thema war mehrfach vertagt worden. Jetzt aber kann Seehofer mitteilen, er habe „in diesem Punkt die volle Unterstützung des Bundeskanzlers“.

Nur ist zunächst nicht der CSU- Mann am Zuge, sondern die EU- Kommission, die einen Kompromißvorschlag angekündigt hat. Auch Horst Seehofer will deshalb in Brüssel zunächst weiter verhandeln: „Die europäische Lösung ist die beste.“ Ein Termin für die geplanten Einfuhrbeschränkungen könne deshalb noch nicht genannt werden.

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