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Seltsames Urteil?

Napa (dpa) – In einem Urteil mit Signalwirkung für Psychotherapeuten in aller Welt hat ein kalifornisches Gericht einem Vater recht gegeben, der von seiner Tochter als Sexualtäter beschuldigt worden war. Die 23jährige Holly Ramona war vor vier Jahren wegen Störungen im Eßverhalten und Depressionen behandelt worden. Während der Behandlung, so die Klageschrift, gaben die Therapeuten ihrer Patientin zu verstehen, daß solche Erkrankungen zu achtzig Prozent auf sexuellen Mißbrauch im Kindesalter zurückzuführen seien. Wenig später begann Holly, sich schemenhaft an Szenen angeblicher Vergewaltigung durch ihren Vater, Gary Ramona, zu erinnern. Gary Ramona verklagte die Therapeuten wegen „falscher Behandlung“. Die Jury sprach ihm 500.000 Dollar Entschädigung zu.

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