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St. Pauli: Aberglaube oder Kondition

Die Drei, vielleicht eine verhängnisvolle Zahl? Denn St. Pauli hat noch drei Fußballspiele zu absolvieren und bei dem morgigen Spiel gegen die Kicker von Hertha BSC fehlt die gleiche Anzahl an Spielern.

Martin Driller darf den schwarz-weißen Ball wegen seiner Suspendierung eh nicht treten, und der Finne Ari Hjelm weilt in Italien bei einem Länderspiel.

Der finnische Verband wollte partout nicht auf seinen 78fachen Nationalspieler am Freitag verzichten - ganz egal, daß St. Pauli Hjelm dringend für den möglichen Aufstieg braucht. „Zähneknirschend“ muffelte Trainer Josef Eichkorn, „mußte ich zustimmen“. Nur wenn die Hamburger 200.000 Franken Konventionalstrafe für dessen Einsatz in Berlin hingeblättert hätten, wäre der Finne spritzig angetreten. Nun versuchts Coach Eichkorn mit folgender Notlösung: Hjelm soll nur eine Halbzeit gegen Italien spielen und mit der ersten Maschine nach Berlin düsen.

Ebenfalls einfliegen soll der dritte Mann - Martino Gatti. Der Schwarm vieler weiblicher Pauli Fans absolviert ein Probetraining beim FC Sevilla.

Der 13. (!) der zweiten Bundesliga, Hertha BSC, ist derweil auch am rotieren. Zwar bemühen sich die Jungens von Karsten Heine nicht um den Aufstieg, sie wollen den Klassenerhalt sichern. Heine, der nunmehr dritte Trainer der Saison hat seine Leute gut im Griff - und wartet auf die Erschöpften vom Millerntor.

Doch Heines Hamburger Kollege baut im Rückblick auf das Köln-Spiel vom Dienstag vor: „Pröpper rennt bei jedem, aber auch wirklich jedem Angriff mit nach vorn. Ich habe ihm gesagt, er soll ökonomischer spielen“, so Seppo Eichkorn. Entweder entscheidet die Kondition der Balltreter über den Ausgang des morgigen Spiels oder - wer abergläubisch ist - macht es von den verflixten Zahlen (3,13) abhängig. Nina Westphal

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