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Rüsselsheimer Verhältnisse

■ Bündnisgrüne Basis leitet ein Parteiausschlußverfahren ein

Gernsheim (taz) – So hatte sich das Antragsteller Achim Bender von der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in Rüsselsheim nicht vorgestellt: Anstatt – wie von Bender beantragt – ein Parteiausschlußverfahren gegen die sechs sogenannten Dissidenten aus der Fraktion „Die Grünen“ im Stadtparlament einzuleiten, wollten die knapp 50 Bündnisgrünen auf der Kreisversammlung am Mittwoch abend in Gernsheim nur den angeblichen Wortführer der „Quertreiber“ (Bender) aus der Partei treiben. Nach dem Willen der Basis soll alleine Karl-Heinz Przyklenk dafür büßen, daß sich mehrere Fraktionsmitglieder – entgegen eindeutiger Basisbeschlüsse – der bunten Koalition aus CDU, FDP, drei Bündnisgrünen und zwei autonomen Gruppierungen in der Opelstadt verweigerten. Seitdem sitzen im Stadtparlament drei koalitionstreue Bündnisgrüne und sechs oppositionelle „Grüne“.

Przyklenk wurde offenbar alleine abgestraft, weil er Ende März gegen die Bürgermeisterkandidatin der Bündnisgrünen, Gabriele Klug, antrat und die gesamte Partei damit „der Lächerlichkeit preisgegeben“ habe, wie die Bündnisgrünen vor der Kreisversammlung anmerkten. Das Votum hat für eine Zementierung der „Rüsselsheimer Verhältnisse“ gesorgt: Zwei „grüne“ Fraktionen (Bündnisgrüne und Grüne), die sich spinnefeind gegenüberstehen, repräsentieren weiter die Partei. kpk

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