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■ The Handspring Puppet Company aus Johannesburg mit ihrer Woyzeck-Adaption im Hebbel Theater

Foto: Friedemann Simon

Büchners Woyzeck, eine Figur zwischen Liebe, Ahnung und Trieb, gebeutelt von einer Gesellschaft, die er im Grunde nicht versteht, ist wohl die poetischste und eindrücklichste Verkörperung der geschundenen Kreatur. „Wenn ich ein Herr wär und hätt ein Hut und eine Uhr ich wollt schon tugendhaft sein“, sagt er – doch die Verhältnisse, die sind nicht so. 1836 ist das „Woyzeck“-Fragment entstanden und in Sprache und Handlung sicher überzeitlich und international gültig. In die kargen südafrikanischen Highvelds hat die Handspring Puppet Company aus Johannesburg das Spiel verlegt: Woyzeck und Marie sind Schwarze in einer weißen Gesellschaft, der Tambourmajor ein Vorarbeiter einer Goldmine, das dressierte Jahrmarktspferd ein Nashorn. Meterhohe Holzpuppen werden von sichtbaren Puppenspielern bewegt, ergänzend ist ein Animationsfilm des Regisseurs William Kentridge zu sehen. Im letzten Sommer gastierte die englischsprachige Inszenierung bereits erfolgreich beim Festival „Theater der Welt“ in München, ab heute ist die Truppe für fünf Tage in Berlin. peko

„Woyzeck on the Highveld“, von heute bis 5.6., um 20 Uhr, im Hebbel Theater, Stresemannstraße 29, Kreuzberg.

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