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Unterm Strich

Die österreichische Komponistin Elfi Aichinger hat eine Oper über Petra Kelly und Gerd Bastian geschrieben, in der sie die letzten Stunden des Paares schildert. „Das Stück basiert auf der Dialektik zwischen Politik und Privatsphäre“, erklärt die Komponistin. Die beiden Galionsfiguren der Grünen seien an der Trennung von beidem gescheitert, der „von männlichen Ideologien beherrschte“ Bastian hätte geglaubt, seine Gefährtin zu erlösen. Wollten wir schon immer mal wissen wie die so klingen, die Dialektik der Privatsphäre und die männliche Ideologie.

In Amerika, wo man sich über Charles Darwin schon immer erregte, weil es bei ihm „keinen Platz für Gott als Schöpfer gibt“, haben Forscher jetzt unvermutet eine ganze Reihe von Büchern veröffentlicht, in denen die Sexualität als Hauptfaktor bei der Entstehung der Arten durch natürliche Auslese hervorgehoben wird. Dadurch versuchen sie eine Verständnislücke bei denjenigen zu schließen, für die die Evolution bisher „schwer zu verstehen war, wenn es nur um die Veränderung der Schnabelformen bestimmter Finken ging“. Für die New York Times reiht sich der neue Wissenschafts- Trend allerdings seltsam „nahtlos in uralte Stammtischweisheiten“ ein. Das beste, was ein Mann nach Überzeugung des Autors Matt Ridley beispielsweise erwarten könne, sei „eine gutaussehende, junge Geliebte und eine hingebungsvolle Ehefrau“. Dafür wird aber die „Zuchtwahl“, die in fast allen Gattungen als Entscheidung für den „Prächtigsten“ vor allem von den Weibchen getroffen wird, am Beispiel der Pfauen „viel verständlicher dargestellt“ als bei Darwin. Hatten die ersten Pfauendamen den mit dem längsten Schwanz gewählt, mußten ihr das die anderen nachtun: Ihre Söhne hätten sonst ja nur ein halb so prächtiges Gefieder gehabt. Die Autoren vertreten nun zwar generell die Meinung, daß die Selektion die Länge der Pfauenschwänze ebenso beeinflußt hat wie die Größe des menschlichen Gehirns. Aber sie können es sich einfach nicht erklären, warum nur „Menschen-Weibchen“ Intelligenz anziehend gefunden haben sollen. Hilfsweise hat der Psychologe David M. Buss herausgefunden, daß Frauen die Intelligenz von Männern erst an fünfter Stelle unter den wünschenswerten Attributen einordnen. Angebot und Nachfrage, die Herren, Angebot und Nachfrage!

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