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Herzog soll den Warschauer Aufstand nicht mitfeiern

■ Veteranen auch gegen Einladung an Jelzin

Warschau (dpa) – In Polen wenden sich immer mehr Kriegsveteranen gegen die von Staatspräsident Lech Walesa an die Staatsoberhäupter Deutschlands und Rußlands ausgesprochene Einladung zu den Feiern zum 50. Jahrestag des Warschauer Aufstandes. Dies sei eine „Beleidigung der Majestät des Todes der Gefallenen und der ermordeten Helden“, hieß es gestern auf einer Pressekonferenz von Vertretern von neun Veteranenverbänden und mehreren nationalen Gruppierungen in Warschau.

Die Veteranen sprachen sich zwar für eine Versöhnung mit Deutschland und Rußland aus, dem müßten aber „Staatsakte der Entschuldigung für den gemeinsamen Überfall, die Besetzung und Teilung Polens 1939 und eine Entschädigung für das Unrecht“ vorausgehen. Aus Protest gegen die Einladung des künftigen deutschen Präsidenten Roman Herzog und Rußlands Staatschef Boris Jelzin beschlossen sie ein Alternativprogramm parallel zu den offiziellen Feiern.

Beim Warschauer Aufstand von 1. August bis 2. Oktober 1944, nicht zu verwechseln mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto etwa ein Jahr zuvor, waren etwa 200.000 Menschen umgekommen. Die schon kurz vor Warschau stehenden russischen Truppen hatten tatenlos zugesehen, wie die Deutschen die polnische Erhebung blutig niederschlugen.

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