piwik no script img

Unterm Strich

Die Benefiz-Auktion zugunsten der Frankfurter Ausstellungseinrichtung für moderne Kunst „Portikus“, von der wir am vergangenen Samstag berichteten, hat knapp über eine Million Mark erbracht. Mit den 1.084.000 ersteigerten Mark vom Donnerstag abend kann die Arbeit der Einrichtung für ein Jahr gesichert werden. Das teuerste Bild der Auktion, eine „Landschaft“ von Gerhard Richter, wechselte für 450.000 Mark den Besitzer und erbrachte so fast die Hälfte der Gesamtsumme.

Obwohl es in Eurodisney schlecht geht, wird man dort wohl so bald nicht über ähnliche Aktionen nachdenken müssen. Wie die Kollegen von der „Libération“ melden, gehen die Besucherzahlen seit der Eröffnung 1992 ständig zurück (im letzten Winter 200.000 weniger als noch ein Jahr zuvor), und die wenigen Besucher geben auch noch immer weniger Geld aus. Aber zum Glück gibt es auf der ganzen Welt Leute mit Neigungen zum kindlichen Amüsement: Man wird das Kapital trotz mieser Lage um 6 Millionen Franc aufstocken, den größten Batzen davon liefert passenderweise ein „arabischer Prinz“.

Der Oper in Hannover wiederum, für die sich arabische Prinzen scheinbar nicht interessieren, droht eine zeitweise Schließung. Dringend müßten da so ein paar Sachen erneuert werden. Für das 1984 teilsanierte Haus der Niedersächsischen Staatstheater besteht nur bis Ende der Saison 1996/97 eine Spielgenehmigung. Nach einem Gutachten ist die Bühnentechnik vollständig veraltet und erfüllt die grundlegenden Anforderungen nicht mehr. Die Sanierungskosten liegen nach ersten Schätzungen bei mindestens 40 bis 60 Millionen Mark. Alternativ zu einer zweijährigen Schließung könne die Generalsanierung auch in Etappen erfolgen.

Die rund 10.000 Sänger, Schauspieler und Tänzer an den öffentlichen Theatern erhalten nach mehreren Nullmonaten zum 1. Juli beziehungsweise bei höheren Gehaltsgruppen zum 1. September zwei Prozent mehr Gage. Weiterhin einigten sich der Deutsche Bühnenverein und die Gewerkschaften nach einer Mitteilung vom Freitag auf ein Einfrieren des 13. Monatsgehalts und eine Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bei Neueingestellten.

Die Biographie von Uwe Johnson, die der in Norwegen lehrende Literaturwissenschaftler Bernd Neumann verfaßt hat, wird nun von der Europäischen Verlagsanstalt in Hamburg veröffentlicht. Neumann, Professor für deutsche Literatur an der Universität Trondheim, ist der erste, dem der gesamte Nachlaß des „Dichters beider Deutschland“ offenstand. Neumann hatte das Projekt ursprünglich für den Suhrkamp Verlag geplant, der die Veröffentlichung aber aus persönlichkeitsrechtlichen Bedenken ablehnte. Die Biographie soll nun zur Frankfurter Buchmesse im Herbst erscheinen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen