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Schwule ohne Klappe

■ „Denkmal homosexueller Geschichte“ auf dem Campus stört die Univerwaltung

Die Helmut-Schmidt-Gedächtnisklappe soll vom Campus verschwinden. Die Verwaltung der Universität Hamburg forderte das ASTA - Schwulenreferat Ende Mai auf, ihr grünes „Klohäuschen“ bis zum 3. Juni zu entfernen. Während der Uni-Jubiläumswoche hatten die Schwulen in Sektlaune ihre achteckige, grüne Hütte eingeweiht. Es war ihr Gegenbeitrag zu den offiziellen Feierlichkeiten und ein Andenken an die homosexuellen-feindliche Politik Helmut Schmidts.

Das Häuschen vor dem Audimax erinnert an die Pissoirs der Vorkriegszeit auf dem Hochschulgelände, die vielen Schwulen als Treffpunkt dienten. „Das Ding ist nutzlos, das soll da weg“, vertritt Uni-Pressesprecher Klaus Thornier die offizielle Haltung. Nach dem Jubiläum habe es auf dem Campus nichts mehr zu suchen. Das sehen die Schwulenreferenten natürlich anders: Bei der Klappe handele es sich um ein Kunstwerk von bleibendem Wert. Referent Jacob Michelsen meint: “Die Bau-skulptur von Herrn Grewe wird ja auch nicht wieder abgebaut, nur weil das Jubiläum vorbei ist.“ Auch weiterhin solle das Häuschen den Schwulen auf dem Campus als Treffpunkt dienen. „Seit Jahren vernichtet die Univerwaltung eine Klappe nach der anderen“, empört sich der Referent. Noch steht die Klappe, obwohl das Ultimatum schon abgelaufen ist. Dennoch werden bald „wichtige Vorschriften“ die Univerwaltung dazu bewegen, das Streitobjekt zu beseitigen. Die andere, teergedeckte Hütte, die einige Aktionsrat-Aktive unmittelbar vor der Bauskulptur errichtet hatten, ließ die Uni bereits abreißen. „Die war verlassen“, verteidigt sich der Pressesprecher „da wohnten nur noch Penner drin“.

Christoph Rosenmüller

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