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■ RadiodaysDienstag

Märchenlesen war doch gar nicht immer so kuschelig. Viel zu oft hatte die romantische Mär eine knochentrocken didaktische Seite. Sehr frei nach den Brüdern Grimm erfand beispielsweise Franz Fühmann das Rumpelstilzchen neu. Im Blick hatte er dabei vor allem die Erziehung des erwachsenen Menschengeschlechts: Nicht weniger als die „Mechanismen und Untertanenhaltungen sowie deren Folgen für Mensch und Natur“ sollten beleuchtet werden(Deutschlandradio Berlin, 15.35 Uhr).

Hätte nicht Francis Bacon der Ältere im tiefen 16. Jahrhundert „Wissen ist Macht“ gejauchzt und des Menschen Bestimmung fortan in der Erforschung der Natur und ihrer Ressourcen zu deren Dienstbarmachung gesehen – wir würden heute nicht so blöd ins Ozonloch glotzen. Doch wer will schon schlechter Verlierer spielen? Also reißen wir uns am Riemen und bemühen uns mit dem Philosophen Carl Mitcham um „reflektierte Einstellung zur Technik“. Im entspannten Plauderton wird er uns um 22 Uhr seine Sicht der Welt unterbreiten: Die Sendung mit dem Titel Chancen der Ironie eröffnet eine anspruchsvolle Gesprächsreihe, die uns Spätmodernen auf die Sprünge hilft: „Die Zukunft denken“. (hr 2)

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