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Plutonium-Dealer verhaftet

■ Lindauer Grenzpolizei erkannte den Gesuchten im Auto

Lindau (taz) – Einen international tätigen Plutoniumhändler hat die Grenzpolizei Lindau am Dienstag nachmittag verhaftet. Der 59jährige Exiljugoslawe ist inzwischen amerikanischer Staatsbürger. Er wird seit längerem mit Haftbefehl gesucht, nachdem er an einem großen Plutoniumgeschäft mitgewirkt haben soll.

Nach seiner Festnahme verweigerte der 59jährige Kaufmann aus Chicago jede Aussage. Nach Polizeiangaben handelt es sich um einen der Drahtzieher internationaler Plutoniumgeschäfte. Es ist nicht auszuschließen, daß der Mann einen neuen großen Plutoniumdeal anbahnen wollte. Beim Grenzübertritt wurde er in einem Auto mit Schweizer Kennzeichen erkannt und verhaftet. Vor zwei Jahren war der Kaufmann maßgeblich an einem Plutoniumdeal beteiligt, bei dem für 18 Millionen Mark plutoniumbehaftete Metallkörper von Österreich nach Deutschland verschoben wurden. Der Mann wurde seither wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und der ungenehmigten Einfuhr von Kernbrennstoffen gesucht.

Die Polizei war sichtlich glücklich über den Coup. Der Verhaftete sei einer der nur selten zu fassenden Täter im „weißen Kragen“, die andere die gefährlichen Geschäfte abwickeln lassen und selbst nur als Drahtzieher im Hintergrund tätig werden, verbreitete sie. Klaus Wittmann

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