: Demokratie ist ...
■ betr.: Reaktionen auf das Wahler gebnis in Sachsen-Anhalt
Wenn jedwede Versuche,eine 34-Prozent-Partei daran zu hindern, weiterhin wie selbstverständlich den Ministerpräsidenten eines Bundeslandes zu stellen, allen Ernstes als Verrat am Demokratieprinzip geißelungsfähig sind, kann ja wohl die implizite Regel der Demokratie in diesem unserem Lande nur lauten: „Demokratie ist, wenn Kohl herrscht oder wenn anderweitig sichergestellt werden kann, daß Politik in dessen Sinne betreiben wird.“ In bewährter Tradition der Änderung von GG-Artikeln in für unser Gemeinwesen bedrohlichen Situationen (jüngst etwa: Grundrecht auf Asyl) möchte ich darum mit eben solchem Ernst die folgende Ergänzung des Grundgesetzes vorschlagen:
„Artikel 1 a: (1) Der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland ist Herr Dr. Helmut Kohl. (2) Nach dessen Ableben sind die Amtsgeschäfte auf die mumifizierte Leiche zu übertragen.“
Mit einer Umsetzung dieses Vorschlags könnte die Kontinuität der Politik beispielgebend gesichert werden. Lutz Klein, Marburg
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