piwik no script img

Fahning-News

Um die Arbeitsplätze der 53 MitarbeiterInnen des in Konkurs geratenen Modehauses Fahning zu retten, haben sich die fünf Betriebsrätinnen des Unternehmens zu einem ungewöhnlichen Schritt entschlossen. Wenn Geschäftsführer und Ex-Inhaber Dieter Fahning das vor zwei Jahren an den Bau„giganten“ Jürgen Schneider verkaufte Kaufhaus zurücckauft und eine Arbeitsplatzgarantie bis 1996 abgibt, würde der Betriebsrat zurücktreten. Hintergrund: Fahning hatte vor wenigen Tagen dem Betriebsrat die Schuld an der Pleite gegeben. Weil Fahning die Querelen nicht mehr ertrage, habe er seinen Posten gekündigt, weshalb die Banken die Kredite für das in die Schneider-Pleite geratene Modehaus storniert hatten.

Der Betriebsrat geht davon aus, daß Fahning nur einen „Bruchteil“ der 34 Millionen Mark, die er damals von Schneider kassiert habe, zur Rettung des Betriebs aufbringen müsse. Betriebsrätin Inge Müller: „Wir haben von Herrn Fahning noch keine Reaktion bekommen.“

Es könnte sich aber schnell eine ganz andere Wende abzeichnen. So hat Erbe Hans Hirschfeld dem Schneider-Konkursverwalter das Angebot unterbreitet, das Gebäude am Neuen Wall zurückzuerwerben. Betriebsratsanwalt Rolf Geffken: „Wenn das Gebäude zurückgekauft wird, würde es naheliegen, dort wieder ein Kaufhaus zu eröffnen.“ Sicher ist nur, daß die Firma dann nicht mehr Fahning, sondern wieder Hirschfeld heißen wird – wie vor dem Faschismus. kva

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen