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Harakiri und fiese Tricks

■ Statt Partei verzichtet auf Wahl

Hamburg(AP/taz) – Berühmt, groß und stark wollte es werden, und nun schwindet der Elan. Als Statt Partei war das Bürgerbündnis der tätigen Politikverdrossenen und Parteimüden in Hamburg angetreten, jedoch die Bundestagswahl im Oktober findet ohne sie statt. So jedenfalls der Beschluß des einen Flügels des Bundesvorstands um Mike Bashford. Zwölf Stunden berieten dessen Mitglieder am Wochenende über den derzeitigen Zustand der Partei. Ihr Befund: katastrophal desaströs. Eine Partei mit zwei konkurrierenden Vorständen sei niemandem zuzumuten, womöglich werde eine Beteiligung an der Bundestagswahl zum „politischen und finanziellen Harakiri“, sagte Bashford. Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Die Partei sei „alles andere als pleite“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Pilligrath. Es sei gelungen, die finanziellen Verhältnisse zu klären. Sogar der ehemalige Gründer der Partei und heutige Intimfeind, Markus Wegner, sei bei dem Treffen in Hamburg gewesen.

Mit fiesen Tricks kämpfen die konkurrierenden Vorstände gegeneinander. So wurde ein Fax verschickt, in dem Bashford, Pilligrath und zwei andere Vorstände angeblich ihren Rücktritt vom Amt und den Austritt aus der Partei erklärt haben sollen. Nichts dergleichen sei wahr, sagte Pilligrath.

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