Freud–und Leid

■ Schulbehörde mit Rekordetat und tiefen Einschnitten / 3300 neue Kita-Plätze

Wo Rekorde fallen, sind Verlierer meist nicht weit. Über „Zuwachsraten wie selten zuvor“ freute sich Schulsenatorin Rosemarie Raab gestern anläßlich der Vorstellung ihres Behördenhaushalts fürs kommende Jahr. Doch, so schob sie gleich nach, wegen der prekären Finanzlage seien tiefe Einschnitte in zahlreichen Einzelpositionen unumgänglich. Im Folgenden listen wir die Gewinner und Verlierer des 3,09 Milliarden Mark schweren „Rekordetats“ auszugsweise auf.

Gewinner: Kinder – 3300 Betreuungsplätze für Kids bis 12 Jahre sollen –95 geschaffen werden (300 Krippe, 2600 Elementarbereich, 400 Hort); außerdem gibt–s neue Mittel für die Betreuung von Kindern, deren Eltern aus zwingenden Gründen vorübergehend bei der Erziehung ausfallen;

Jugend – neu: Geld für Jugendkeller Mümmelmannsberg, soziale Gruppenarbeit in der Kreuzkirche Barmbek, Alleinerziehenden Treffpunkt (ATB);

von den Einsparungen ganz ausgenommen: Kinder- und Jugendarbeit (freie Träger) und die „Förderung der Erziehung in der Familie“;

Schule – 13 neue Standorte für Integrationsklassen in Grund-, Haupt- und Realschulen, zwei neue Ganztagsschulen, 20 Stellen für „verläßliche Halbtagsgrundschule“.

Verlierer: Gespart wird bei Qualifikationsmaßnahmen für ErzieherInnen ( 500.000 Mark) und politischem Bildungsurlaub (430.000 Mark); eingestellt wird die ausbildungsbegleitende Förderung ausländischer FachschülerInnen (100.000 Mark); auslaufen wird das Modellprojekt „Medien und Kulturarbeit“ (220.000 Mark),

Verwaltung und Dienststellen des Amts für Jugend – sie müssen bis 1997 150 Stellen abgebaut haben;

Lehrer – müssen wöchentlich eine Stunde mehr arbeiten;

Schüler – ihre Schulen werden nur noch alle zwei Tage geputzt; außerdem Senkung der Pflegesätze zur „Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen“ und bei „Hilfen zur Erziehung“ (Standardreduzierung, weniger Personal). sako