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Aus für Kinderliteratur

■ Finanzierung des Zentrums „LesArt“ im Doppelhaushalt nicht berücksichtigt

Das Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur „LesArt“ muß um seinen Fortbestand fürchten. Obwohl mehrfach zugesichert, blieb die Finanzierung des in Deutschland bisher einzigen Kinderliteraturhauses im Etat für 1995/96 unberücksichtigt. Insgesamt geht es um 720.000 Mark pro Jahr, ohne die die Arbeit nicht weitergeführt werden kann, heißt es in einer gestern veröffentlichten Erklärung.

Das Konzept von „Lesart“, nämlich Kindern mit Hilfe der Literatur und der verwandten Künste einen Ort der Selbstentfaltung und Selbstfindung zu schaffen, solle endlich ernst genommen werden, erklärte Kinderbuchautor Manfred Bofinger als Mitunterzeichner. Angesichts zunehmender Gewalt würden wahrscheinlich wesentlich mehr Gelder für ein „Programm der Nachsorge notwendig sein, um Zerstörtes auszubessern, weil die notwendige Vorsorge heute abermals vergessen worden ist“. Falls das Geld vom Senat nicht doch noch bewilligt wird, ist eine Protestaktion von Kindern im September rund um das Abgeordnetenhaus geplant.

Bisher hatte sich „Lesart“, das 1990 mit einer Starthilfe aus dem Fonds des DDR-Kulturministeriums in Höhe von einer Million Mark ausgerüstet worden war, aus diesen Mitteln finanziert. Rund 20 Veranstaltungen sind während der jetzigen Sommerferien angezeigt. Dazu gehören Spaziergänge auf den Spuren Erich Kästners ebenso wie Lesenächte, bei denen Kids mit Erlaubnis der Eltern bis „zum Umfallen“ erzählen, spielen und lesen. Das Zentrum besitzt außerdem eine mit 4.500 Bänden nahezu vollständige Sammlung in der DDR erschienener Kinder- und Jugendbücher. dpa

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