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Die leisen Flieger werden selten

■ Weißstörche finden wenig Nahrung / Naturschützer feiern Wohltätigkeits-Storchenfeste

Adebar muß hungern: In den traditionellen Weißstorch-Regionen Norddeutschlands gibt es kaum noch Feuchtgebiete, die für ausreichend natürliches Futter sorgen. Das beklagte der Storchenexperte Holger Schulz vom NABU-Institut gestern beim ersten „Storchenfest“ in Bergenhusen im Kreis Schleswig-Flensburg. Der vom Aussterben bedrohte „Vogel des Jahres 1994“ habe keine Chance mehr, in Stammregionen wie der Eider-Sorge-Treene-Niederung zu leben.

Der Weißstorch („Ciconia ciconia“) lebt von Fröschen, Kröten, kleinen Fischen, Regenwürmern und vor allem Feldmäusen. Diese aber sind in diesem Sommer besonders rar: Die Mäusepopulation ist jahreszyklisch bedingt zurückgegangen. Finden die kleinen Nager kein Futter, vermehren sie sich nicht und so bricht hier die Nahrungskette für den Klapperstorch ab. Deswegen müssen die Naturschützer die Jungstörche zufüttern, damit sie kräftig genug für die Reise gen Süden im Spätsommer sind. Ornithologen schätzen den Weltbestand auf rund 500 000 Weißstörche, die meisten leben in Osteuropa. So brüten in Polen rund 30 000, in Bergenhusen sind es 30 Jungvögel, die in zwölf Nestern großgezogen werden. In Deutschland und Westeuropa, wo dieLandwirtschaft den nutzbaren Boden weitgehend für sich vereinnahmt hat, bleiben immer mehr Storchenhorste verwaist. Deswegen bietet der NABU als neuste Rettungsidee „Storchenpatenschaften für Jungvermählte“ an. Für 50 Mark können Brautpaare eine Patenschaft erwerben, für das Geld kauft der NABU Lebensraum-Flächen für die Vögel. Eine Storchen-Broschüre gibt es für fünf Mark beim NABU, Postfach 301054, 53190 Bonn. dpa

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