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„Politischer Druck“

■ Töpfer hält Wort: Deutsches Gift kehrt im Herbst aus Albanien zurück

Bonn (dpa) – Gutes Gewissen ist teuer. 9,6 Millionen Mark will Umweltminister Töpfer (CDU) ausgeben, um 460 Tonnen Pflanzenschutzmittel aus Albanien zurückzuholen und in Deutschland „ordnungsgemäß zu beseitigen“. Die Aktion soll Ende August oder September beginnen und im November abgeschlossen sein.

Die Rückführung der Pestizide, die Töpfer im März in Tirana zugesagt hatte, wurde Ende Juli von einer Bonner Delegation in Gesprächen mit der albanischen Regierung vorbereitet. Töpfer versicherte erneut, daß von den Pflanzenschutzmitteln, die eine Hannoveraner Firma 1991 und 1992 aus ehemaligen DDR-Beständen legal geliefert hatte, keine unmittelbare Gefahr ausgehe.

Nachbarn der verschiedenen Deponien, auf denen das Giftzeug abgeladen worden war, klagen allerdings über Kopfschmerzen und Brechreiz. Töpfer mag daran nicht recht glauben. Es habe aber „Druck von der albanischen Regierung“ gegeben. Nicht zuletzt, um negative außenpolitische Auswirkungen zu vermeiden, habe man sich entschlossen, Risiken für die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu beheben. Es sei aber klar, daß es sich hier „nicht um eine generelle Bereitschaft“ handle, das Verursacherprinzip international anzuwenden.

Die Ladung soll per Schiff nach Deutschland transportiert werden. Insgesamt lagern in Albanien 3.700 Tonnen Pflanzenschutzmittel, die zum Teil aus EU- und Weltbankhilfsprogrammen stammen. Töpfer hatte sich vergeblich um eine Gesamtlösung mit Unterstützung der EU bemüht. Er bedauerte, daß Albanien keinen entsprechenden Antrag in Brüssel gestellt hatte.

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