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Es geht also doch

■ Forschungsbericht zeigt: Soviel Bauschutt braucht nicht auf die Deponie

Über ein zweites Mülleimerchen im Haus wird allerorten nachgedacht, Müll soll schließlich getrennt und möglichst nicht deponiert werden. Doch über das Haus selbst machen sich nur wenige Gedanken, dabei ist der jährliche Bauschutt-Berg deutlich höher als der aus privatem Hausmüll. Mit den theoretischen und praktischen Möglichkeiten der Weiterbenutzung oder Wiederverwertung von Baustoffen haben sich verschiedene Projekte in Baden-Württemberg beschäftigt; ihre Ergebnisse wurden jetzt in einem Forschungsbericht zusammengestellt.

„Baustoff-Recycling“ heißt das im ecomed-Verlag erschienene Buch, das zur Reihe „Umweltforschung in Baden-Württemberg“ gehört. Darin wird auf 168 Seiten aufgelistet, wo welche Baustoffe genutzt werden, wie sie getrennt und verwertet werden können. An eine umfangreiche Analyse des Ist- Zustands schließen sich Vorschläge zur Verbesserung an. Passend zu diesen Kapiteln ist auch der Untertitel des Buches zweigeteilt: „Arten, Mengen und Qualitäten der im Hochbau eingesetzten Baustoffe“ und „Lösungsansätze für einen Materialkreislauf“.

Viel wird schon beim Neubau verbockt. Nach Ansicht der Autoren müßte viel stärker darauf geachtet werden, „daß die vorhandenen Baustoffe entweder von vornherein im Gebäude als homogene Stoffe vorliegen oder aber einfach voneinander getrennt werden können“. Adressat ist vor allem der öffentliche Bereich, der zum einen als Bauherr fungiert, zum anderen Baugenehmigungen, Zulassungen von Baustoffen und Steuern auf diesen Erkenntnissen beruhen lassen müßte.

Für Forderungen dieser Art bietet „Baustoff-Recycling“ eine fundierte Argumentationsgrundlage. Und sie zeigt ihre Notwendigkeit: „Im Ist-Zustand werden rund 16 Prozent des Bauschutts der Wiederverwertung zugeführt, zusätzliche 50 Prozent wären technisch problemlos möglich.“ ca

Andrä, Schneider, Wickbold: Baustoff-Recycling. DM 48,-

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